Der Egoismus-Dschungel


„Manchmal muss man auch mal Arsch sein“ oder „Man sollte auch mal an sich denken“ sind zwei Sätze bzw. Standpunkte, die so sicher nicht gänzlich falsch sind, jedoch vom Großteil der Bevölkerung einfach standardtisiert werden. Ein Fakt, der mich persönlich einfach nervt.

Egoismus und Arroganz werden heute in der Gesellschaft ausgelebt wie die ehemaligen DDR Bürger das Nacktsein. Völlig egal wo oder in welchen Bereichen man sich auch Beispiele ziehen möchte, sofern man seine eigenen vier Wände verlässt, ist man dem Wahn ausgesetzt. Nur ein paar Beispiele:

Im Straßenverkehr ist sich sowie jeder selbst der Nächste. Egal ob 18 Jahre oder 81 Jahre jung, Mann oder Frau, Straßen-Rambos gibt es überall. Bloß keine Lücke im Stau lassen, niemanden aus einer Nebenstraße bei langen Wartezeiten an einer Kreuzung oder Ampel vorlassen, nur nicht ganz kurz vom Gas gehen, damit der Gegenverkehr kurz links abbiegen kann – ist doch egal ob es sich staut auf der anderen Seite. Warum denn auch, Zeit haben wir alle sowieso nicht mehr. Und wenn es doch passiert, dass man eine Nettigkeit ausspielt, so fällt es ebenso schwer sich zu bedanken. Kurz die Hand heben ist ja auch ein No-go. Einen Bus aus der Bustasche heraus lassen – niemals! Lieber schnell auf das Gas treten.

Beim Einkaufen beobachte ich auch gerne die Menschen, Kunden wie Verkäufer. Man sieht schon, wem sein Job Spaß macht und wem nicht. Bedienungen an Käse- oder Wursttheken, an Kassen sämtlicher Einrichtungen, Servicekräften in der Gastronomie – schaut mal genauer hin. Natürlich haben wir Tage, an denen uns alle in Ruhe lassen sollen, keine Frage. Doch bei ständigen Wiederholungen einer unfreundlichen bzw. genervten Person überlege ich mir zwei Mal, wo ich einkaufe oder meinen Kaffee trinken gehe. Im Endeffekt ist es mir aber auch egal, ich quatsche sie trotzdem mit meiner oft fröhlichen Art zu, ohne jedoch dabei übertrieben freundlich zu wirken. Denn dass ist ebenso ätzend.

Beispiele lassen sich viele finden, man erlebt sie Tag ein Tag aus, sicherlich auch Ihr. Nur wo fängt Freundlichkeit an, wenn keiner den ersten Schritt macht? „Warum, die können das ja auch“ oder „Warum ich denn immer“ sind nur zwei Beispiele von Reaktionen, spricht man die Gesellschaft darauf an. So drehen wir uns alle weiter im Kreis und treten vor die Haustür, um uns im von Arroganz gepräten Egoismus-Dschungel zurecht zu finden.

Einfach der Kommunikation unter den Menschen ein kleines Lächeln in der Stimme beifügen und das Leben wäre bunter – für uns alle.

Dies soll natürlich keine Verallgemeinerung sein, es gibt Ausnahmen.

Als nächstes gibt es auch mal etwas Positives zu berichten, ich sollte euch mal meine Frau vorstellen, nicht wahr? 🙂 Doch davon – und anderen Dingen – will ich Euch beim nächsten Mal erzählen.

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2 Antworten zu Der Egoismus-Dschungel

  1. noizee schreibt:

    Wie Recht du doch hast. Da muss ich mir auch an meine Nase fassen. Wobei ich doch auch zu der Gattung zähle, die den Menschen / Verkäufern ihre Unfreundlichkeit direkt auf die Nase binden 😉

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